„Fridays for future“ , die Klimastreik-
Bewegung der jungen Generation, ist derzeit in aller Munde.
Was die
ständig anwachsende Zahl junger Menschen, die für ihre Zukunft auf die
Straße gehen, definitiv erreicht hat ist, dass man „die
Erwachsenen“ damit eindeutig in die Verantwortung genommen hat,
insbesondere natürlich in die Verantwortung, darüber nachzudenken, was
wir alle gemeinsam tun können - besser endlich tun müss(t)en - um
Kindern und Enkeln eine auf Dauer lebenswerte Welt zu hinterlassen.
„Das geheime Leben der Bäume“, „Das geheime Netzwerk der Natur“, „Die
Sprache der Pflanzen“ – viele Sachbücher, die man früher in den hinteren
Regalen der Buchhandlungen nach langem Suchen entdecken konnte, stehen
seit langem auf den ersten Plätzen der Verkaufslisten. Nicht ohne Grund.
Seit wir die Insekten nicht mehr nach langen Autobahnfahrten in mehreren
Schichten von der Frontscheibe unserer Autos kratzen müssen; seitdem es
immer seltener wird, eine Feldlerche aus einem Feld aufsteigen zu sehen,
sie gleichzeitig ihr Lied trillern zu hören; seitdem die roten
Waldameisen zumindest aus unserem heimischen Wald verschwunden sind,
steigt allenthalben die Aufmerksamkeit für die Natur und die Erkenntnis,
dass hier Dinge im größeren Maße „out of Order“ geraten sind.
Wer sich seit Jahren
einbringt, die „Welt im Kleinen“ zu verbessern, ist eine Gruppe
junggebliebener Mitbürger in den allerbesten Jahren, somit überwiegend
zwischen dem 60. und 80. Lebensjahr, aus Meerholz, Hailer und
umliegenden Ortschaften, die sich an jedem Dienstagnachmittag um 13:30
Uhr im Vereinsheim neben dem Wingertshäuschen in Meerholz trifft, um
sich in den Folgestunden um aktuelle Aufgaben zu kümmern, die ihnen die
Natur fortwährend vor die Füße legt.
Die ersten gemeinsamen Aktionen auf den
vielen von der NVSG gepflegten vereinseigenen, aber auch gepachteten oder im
Auftrag übernommenen Flächen in der Gemarkung sind zu Beginn des Jahres
überwiegend Pflegearbeiten. Da werden umgestürzte Bäume zu Kleinholz
verarbeitet, mit denen man die Vogelschutzhütte, in der man an den
Sonntagvormittagen gerne Gäste bewirtet, im Folgewinter beheizt. Man
bereitet durch verschiedene Mäh- und Mulchtätigkeiten u.a. seltenen
Orchideen den idealen Untergrund für ein mögliches Wachstum, säubert die
Trittsteine in den Auen-Landschaften, um vielen gefiederten Fluggästen,
aber auch unseren vor Ort brütenden Störchen, Enten und Gänsen; nicht
zuletzt auch Fröschen und anderen Amphibien einen Rast- oder Lebensraum,
für den einen oder andern sogar überlebenswichtige Nahrung anzubieten.
Die Säuberung eines großen Teils hunderter Vogelhäuschen vor Beginn der
Brutzeit gehört ebenfalls zu den Aufgaben der „Dienstagsgruppe“.
Man beobachtet an einem Tag das Wachstum
des in unserer Gegend selten in freier Natur wachsenden
„Hasenglöckchens“ und anderer pflanzlicher Seltenheiten, baut an einem
anderen der im Aufgabenumfang stets vielfältigen Treffen die Zelte und
Versorgungstheken für den 1. Mai gemeinsam auf- und ab, was auch in
diesem Frühjahr mit einem jeweils stärkenden Imbiss, nach dem Aufbau aus
dem Hähnchengrill eines ortsansässigen Wirtes und nach dem Abbau aus den
heißen Pfannen eines Metzgers aus dem Meerholzer Unterdorf geliefert,
erfolgreich beendet wurde. Neben den gemeinsam zu erledigenden Arbeiten
ist gerade die freundliche Geselligkeit und der stets faire Umgang
miteinander ein Magnet, der jeden der Teilnehmer an den Dienstagen
unweigerlich in Richtung Vereinsheim zieht.
Mit dem Erwachen der Natur kommen schnell
weitere Aufgaben auf die Gruppe zu. So pflegt ein Teil der Mannschaft
die Anlagen um das Vereinsheim, während andere - die „gelernten
Handwerker“ im Team - schweißen und löten; den neu angeschafften
Mulcher mit dem alten Traktor verbinden, während andere wiederum im
Keller wichtigen Arbeiten nachgehen und hölzerne Deckel für zahlreiche
Vogelkästen bauen, weil Unbekannte in sinnlosen Aktionen zahlreiche
vordere Holzteile vieler Brutkästen herausgerissen und anschließend so
weit weggeworfen haben, dass man sie beim Kontroll- und Reinigungsgang
im Frühjahr nicht wieder finden konnte. Ein weiteres Mitglied des
Dienstagsteams steht für die zahlreich anfallenden PC- und anderen
datenträchtigen Angelegenheiten der Mannschaft; generell darf sich
jeder dem Team anschließen, das an diesem Tag die Tätigkeit anbietet,
die man mit Freude, Interesse oder erworbenem „Know-how“ gerne ausüben
möchte.
Derzeit besteht die Hauptaufgabe des Teams,
aber auch des gesamten Natur- und Vogelschutz-Vereins darin, das in
vielen Jahrzehnten gewonnene Fachwissen der älteren Vereinsmitglieder
den jüngeren Teilnehmern zunächst zu übermitteln, um die anfallenden
Aufgaben zu einem hoffentlich sehr viel späteren erst notwendig
werdenden Zeitpunkt dann auch übertragen zu können.
Momentan ziehen alle gemeinsam an dem
Strang, Vogelpopulationen am Leben zu halten, Amphibien wieder
anzusiedeln, Streuobstwiesen und viele andere Flächen in der Gemarkung
zu pflegen, nicht zuletzt, um der blühenden „Vielfalt“ auf vielen Wiesen
wieder mehr Chancen zu geben. Im Herbst kommen dann zusätzliche Aufgaben
mit der Obsternte, dem Baumschnitt etc. hinzu. Aber davon würden wir
gerne zu einem späteren Zeitpunkt berichten.
Wer sich dem Team gerne anschließen möchte
und sich sinnvoll in den Natur- und Vogelschutz einbringen möchte, ist
in der Dienstagsgruppe sehr gerne gesehen. |